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Peiner, dessen Eltern aus der Eifel stammten, schrieb sich 1919 als Student an der Düsseldorfer Kunstakademie ein. Zu der Zeit hatte der Werkstättengedanke, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf alle Akademien übergriff, auch Düsseldorf erreicht. Als Peiner 1923 die Akademie verließ, bildete das handwerklich-künstlerische Spektrum der Werkstätten die Grundlage für seine späteren Arbeiten. Bei seinen Ausflugsfahrten durch die Eifel besuchte Werner Peiner regelmäßig Kronenburg. 1932 mietete er ein Bauernhaus, Burgbering 12, um ständig dort zu leben. Er behielt diesen Wohnsitz bei, als er im Oktober 1933 die Professur für Monumentalmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie annahm. Diese Professur war ihm angetragen worden, nachdem im März 1933 die Hakenkreuzfahne auf dem Akademiegebäude gehisst worden war und die Entlassung von Künstlern wie Ewald Mataré, Oskar Moll, Heinrich Campendonk und Paul Klee folgten. Dass Peiner, der 1937 in die NSDAP eintrat, von der „Säuberungsaktion“ profitierte, war ihm bekannt. In seinen Lebenserinnerungen schreibt er, dass er die Professur von Klee übernommen habe, obwohl es wohl eher Campendonks Lehrstuhl für Wandmalerei, Glasmalerei, Mosaik und Gobelinweberei gewesen sei.

Auf Anweisung Hermann Görings schloss die Polizei im April das Bauhaus, das seinen Standort von Weimar nach Dessau und schließlich nach Berlin verlagerte, als „Brutstätte des Kulturbolschewismus“. Eine experimentelle Moderne war unerwünscht. Peiners traditionsverbundene Orientierung passte besser zum Kulturverständnis der Nationalsozialisten. In den Ferien nahm er einige seiner Studenten mit nach Kronenburg, um ihnen das Interesse an der bäuerlichen Lebenswelt zu vermitteln. Peiner malte 1933 das Bild „Deutsche Erde“, das er als Geschenk für Adolf Hitler zur Verfügung stellte.